Du bist bei Teil 7 von Chasing Currents angekommen – dem letzten Teil dieser Blogserie. In diesem Beitrag nimmt dich Annie mit auf die letzten Kilometer ihres Bikerafting-Abenteuers und beschreibt, wie sich Erleichterung anfühlt und was ihr am Ende dieser Tour durch den Kopf gegangen ist.
"MEINE ELBE - ES WAR MIR EINE EHRE"
Die Elbe ist schon lange kein Fluss mehr – dafür, finde ich, müsste man wenigstens das andere Ufer ohne Ferngläser sehen können. Aber dafür sind die riesigen Ozeantanker zu sehr im Weg. Und in der Fahrrinne mit meinem Packraft zu paddeln, wäre ungefähr die letzte (überhaupt nicht) gute dumme Idee, die ich jemals ausprobieren würde. Also lasse ich das Paddeln lieber und beobachte die Elbe nun von meinem Rad aus.
Ich kann schon die Kugelbake, die hölzerne Raumschiffkonstruktion, die das Ende der Elbe und den Beginn der Nordsee markiert, sehen. Einen Tag vorher habe ich endlich mal: „Wo endet die Elbe“ gegoogelt und ein Bild dieser “Rakete” gesehen. Wie gesagt: Akribische Planung kann mir wirklich kein Mensch vorwerfen.
Die letzten paar Kilometer dieser Tour fallen mir nicht leicht. Obwohl ich über drei Wochen auf diesen Moment hingearbeitet habe, bin ich mir nicht sicher, was mich die nächsten Momente erwartet. Es ist immer wahnsinnig emotional, ein Abenteuer zu beenden – diesen Emotionen allerdings freien Lauf zu lassen, während Roy einem seine Filmkamera ins Gesicht hält? Schwierig.
Ich frage mich immer noch, wie das ganze ablaufen soll, als ich Roy entdecke: Er kniet neben einem Mann vor einem Tor bei der Kugelbake. „Keine Fahrräder!“, raunzt mich der Mann an. „Und 3,50€ Eintritt“, fügt er noch schnell hinzu. Doch das ist es wert, endlich das Ende der Elbe zu sehen. Denn was ich sehe, haut mich um:
Die Elbe ist endlich frei.
Es gab viele Momente auf dieser Expedition, an denen ich weinen wollte. Immer wenn sich der Fluss, den ich liebe, durch Häfen und Schleusen schlängeln musste und die Elbe in ihrem begradigten und eingedämmten Flussbett nicht sie selbst zu sein schien. , Und wenn die Strömung der Elbe schon wieder versiegte, kamen mir die Tränen. Die Elbe, die ich glaubte zu kennen, die, die wild und unzähmbar war, die, die ganze Städte zum Frühling mit der Flut verschlang – ich fragte mich immer und immer wieder, wo sie steckte.
Am Ende der Kugelbake angekommen, ist nichts mehr davon übrig. Hier macht die Elbe endlich, endlich wieder was sie will. Ich bücke mich, um das Wasser zu berühren. Und fange vor Erleichterung an zu weinen.
Dieser Fluss mag einen in Versuchung führen zu glauben, dass man sie bändigen kann. Da ist die Elbe so manchen Menschen gar nicht mal unähnlich. Man glaubt, man kann sie formen, besonders wenn sie noch klein ist, und selbst bestimmen, wohin und wie sie fließen soll. Aber am Ende des Tages brechen sie alle, Fluss wie Mensch, am Ende aus und formen ihr eigenes Flussbett.
Am Ende des Tages folgen wir alle dem eigenen Lauf. Und das ist gut so.
„Irgendwelche letzten Gedanken?“ Roy und die Kamera sind immer noch da. Vermutlich hat er es trotzdem geschafft, ein paar Tränen einzufangen, obwohl ich versucht habe es zu verstecken. Meine Stimme zittert, als ich ihm endlich antworte.
„Es ist schön, jemanden aufwachsen zu sehen.“
Meine Elbe – es war mir eine Ehre.
Du möchtest auch deine Geschichte erzählen? Wir hören mit Freude zu. Melde dich gerne über marketing@diamantrad.com bei uns und stelle uns deine Story und dein Abenteuer vor. Dein Rad von Diamant sollte natürlich eine Rolle spielen, aber wichtig ist uns, dass es ein ehrliches Abenteuer war oder werden soll. Dafür musst du nicht mal ans Nordkapp fahren, die Elbe von der Quelle bis zur Mündung schwimmen oder dir kurz vor Sizilien den Arm brechen. Vielleicht ist dein Weg zur Arbeit, den du neuerdings mit dem Rad verbringst, dein Abenteuer. Aber vielleicht verbindest du auch Radfahren mit Paragliding. (Das wird Annie nie tun – da sind wir uns sicher.) Was auch immer: Es sollte andere dazu inspirieren, sich selbst im Alltag, im Urlaub oder im Abenteuer mehr zu bewegen. Und was sicher hilft: Du machst schon ganz gute Fotos und hast vielleicht auch ein paar Clips gedreht und du kannst einem Text eine gewisse Spannung geben. Du musst aber kein Starfotograf und kein Influencer sein. Und, ja, reich wirst du mit uns nicht, aber du kriegst auch was von uns – ein bisschen abgestuft danach, ob es jetzt eher was für eine kurze Story ist oder ob wir einen ganzen Blog-Beitrag daraus entwickeln können.
In dieser Podcast-Folge Annies großartige dumme Idee erzählt Annie von ihrer Expedition entlang und auf der Elbe. Sie nimmt dich mit an den Start der Tour und erklärt uns, wie ein solches Abenteuer als Schwangere überhaupt möglich war.