In den 60er Jahren wurde das Diamant 35 102 und 35 154 als Inbegriff von klassischer Eleganz und bequemer Fortbewegung beworben. Eine Zeit, in der stilvolles Radfahren eine Kunst für sich war. In diesem Blogbeitrag werden wir die Besonderheiten dieser beiden Tourenräder sowie ihre Rolle in einer bewegten Zeit näher beleuchten.
10 JAHRE DDR
Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Gründung der DDR am 7. Oktober 1959 steckten sich die Fahrradbauer in den renommierten VEB Elite-Diamant-Fahrradwerken in Chemnitz hohe Ziele: Die Herstellung von insgesamt 273.000 Fahrrädern, darunter auch die Einführung der beiden Modelle Diamant 35 102 und 35 154. Dabei handelt es sich um Tourenräder – zum einen um die Herrenvariante 35 102 und zum anderen um die Damenversion 35 154.
Die beiden Räder wurden vorwiegend für den Arbeitsweg und Spritztouren genutzt. Es gab jedoch eine bemerkenswerte Einschränkung: Diese Modelle waren ohne Schaltung ausgestattet, was die Bewältigung längerer Touren und steiler Anstiege zu einer herausfordernden Aufgabe machte.
Sowohl die Herren- als auch die Damenausführung gab es ausschließlich in der Rahmengröße 56. Was für größere Personen bedeutete, die Sattelstange auf das Maximum auszufahren, um trotzdem bequem radeln zu können. Die Ausstattung beider Varianten war ebenfalls praktisch identisch. Das Damenrad wurde allerdings mit einem Tourensattel und einem Kleidernetz am hinteren Schutzblech ausgestattet. Das Kleidernetz diente dazu, dass sich die Kleider der Frauen nicht im Hinterrad verfingen.
Ansonsten blieben die Räder während der gesamten Produktionszeit (1959-1987) fast unverändert. Nur die Farbgebung und die Dekore wurden von Zeit zu Zeit abgewandelt. 1963 kosteten die Räder 242 Mark.