Picasso und sein Diamant-Fahrrad – eine Spurensuche
Am 4. Januar vor zwei Jahren erreichte uns eine Mail. „Hilfe bei Bestimmung eines alten Diamantfahrrads“. Solche Anfragen bekommen wir immer wieder. Einfach ist das nicht, insbesondere bei Rädern, die stark modifiziert worden sind. Diese Aufgabe aber war speziell, denn beigefügt war nicht etwa ein Foto vom Rad, sondern ein Gemälde.
DIAMANT KUNSTPROGRAMM
Hier geben wir die E-Mail noch einmal wieder: „Liebes Diamant-Team, ich bin Doktorandin an der Kunstakademie Münster – Hochschule für bildende Künste. Dieses Bild von einem Fahrrad habe ich in einer spanischen Galerie gefunden. Es lag dort umwickelt, eingestaubt und unbeachtet im Archiv. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um ein bislang mutmaßlich unbekanntes Werk von Pablo Picasso handeln könnte. Ich habe die letzten drei Jahre meiner Dissertation damit verbracht, dem auf die Spur zu gehen, aber hier fehlt mir noch ein letzter Beweis. Aufgrund von Tagebucheinträgen vermuten wir, dass es sich um ein Rad von Diamant handeln muss, das er bei einem Aufenthalt in Deutschland gekauft hat. Wären Sie eventuell in der Lage, dieses Rad zu identifizieren?“
Wir sind mit „Bares für Rares“ natürlich vertraut, aber deshalb noch lange keine Historiker. Aber Pablo Picasso auf Diamant? Wir konnten nicht anders; wir mussten dem nachgehen. Wir flogen selbst nach Alicante, trafen die Doktorandin in der Galerie, in der sie das Bild gefunden hatte, und schauten uns den Fundort an.
In der Zwischenzeit durchforsteten wir auch unser Archiv. Manchmal findet man Dinge ja erst, wenn man einmal anders als üblich hinschaut. Relativ schnell stießen wir daher auf Aufzeichnungen über ein Diamant-Kunstprogramm, mit dem wir so in den 1920ern versuchten, Werbung auf eine andere Art und Weise zu machen. Seinerzeit waren wir Deutschlands wichtigster Fahrradhersteller, verkauften unsere Räder selbst bis nach Brasilien und hatten offenbar eine recht volle Werbekasse, um die „Influencer“ jener Zeit zu bezahlen. Das Ziel war es offenbar, mit einer großen Wanderausstellung international bekannter Künstler Aufmerksamkeit zu generieren.
AUSSTELLUNG IN FRANKFURT
Allein, die Weltwirtschaftskrise kam dazwischen und diese große Ausstellung, die in Frankfurt erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden sollte, fand nie statt. Stattdessen verkauften wir die Kunstwerke an die Meistbietenden. Die meisten landeten in privaten Händen und ihre Spur verlor sich an jener Stelle, vermutlich auch deshalb, weil keines der Werke signiert war. Bis eben jene Doktorandin sich bei uns meldete.
Die Geschichte wurde nun größer. Sie und der Lehrstuhl, an dem sie promovierte, unterstützten uns dabei, weitere Kunstwerke aufzuspüren. Unter anderem sind diese Skizzen aufgetaucht, wieder mit Fahrrad:
Unglaublich, aber wahr.
Also.
So wahr, wie unglaubliche Geschichten an einem 1. April natürlich sind.
Was wir wirklich gemacht haben: In den letzten Monaten haben wir uns viel mit künstlicher Intelligenz beschäftigt. Breit ging es durch die Medien, als vom Computer erstellte Texte plötzlich gut genug waren, um Jura-Prüfungen an Elite-Unis zu bestehen. Künstliche Intelligenz kann aber eben mit ausgefeilten Anweisungen («Prompts») inzwischen auch überraschend echt wirkende Bilder generieren. Manchmal kommt auch völliger Blödsinn bei heraus. Wir haben alle «Gemälde» in diesem Blog-Beitrag mit Dall-E entworfen. Picasso kam gut, aber Paul Klees Replikation (mitte) sieht eher nach Strichzeichnung im Kindergarten aus.
Und das Take-Away? Muss es das an einem 1. April geben? Künstliche Intelligenz ist natürlich mehr als eine Quelle für Parodien, Glossen und (leider auch) Fake-News. Aber manchmal ist sie genau das. Und wir hatten unseren Spaß mit einer kleinen Mittagspausenspielerei. In der Zwischenzeit sind wir dann wieder damit beschäftigt, das beste Rad der Zukunft zu bauen. Und vermutlich wird künstliche Intelligenz auch dort eine Rolle spielen. Was kann da schon schief gehen…
Wenn du dein Rad registrierst, können wir dich bei Rückrufen direkt kontaktieren. Die Polizei kann deine Adresse abfragen, wenn sie dein gestohlenes Fahrrad findet. Außerdem nutzen wir das als Nachweis für deine Garantie als Erstbesitzer, die nach der gesetzlichen Gewährleistungszeit anfängt.
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